Briefe an Ludwig Tieck (1/4)

Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - Erster Band

Lange beschftigte ihn der Gedanke, eine Auswahl des reichhaltigen Briefwechsels herauszugeben, in dem er whrend eines langen litterarischen Lebens mit den verschiedensten Mnnern gestanden hatte. Diese Sammlung, so weit sie ihn persnlich betrifft, beginnt mit dem Jahre 1792 und enthlt der groen Mehrzahl nach Briefe die an ihn gerichtet sind. In chronologischer Reihenfolge theilte er mir die einzelnen Bnde mit zur Durchsicht und vorlufigen Bezeichnung des etwa Auszuwhlenden. An jeden wichtigen Brief knpften sich Erluterungen und hufig neue Erzhlungen &c. &c. &c. So ist es zu verstehen, wenn ich dieses Buch Erinnerungen a. d. L. d. Dichters nach dessen mndlichen und schriftlichen Mittheilungen genannt habe. Desto drohender tritt die andere Frage hervor: Wie ist die Auswahl gerathen? in wie fern erfllt ihre Zusammenstellung des Verstorbenen Absicht? in wie fern wird sie den Anforderungen gengen, welche unterrichtete Leser daran machen wollen? Darauf muss ich erwiedern: Nur Herr Professor Kpke, und gerade Er wre im Stande gewesen, diese Aufgabe, des Gegenstandes wrdig, im Sinne Tiecks zu lsen, wie ja schon aus der hier zum Eingange abgedruckten Stelle seines Vorwortes sich zeigt. Deshalb habe ich, bevor ich mich anschickte, dem mir gegnnten Vertrauen durch die That zu entsprechen, ihn dringend schriftlich ersucht: smmtliche Papiere ihm zusenden, und die schwierige Redaktion ihm berlassen zu drfen? Er hat darauf bestimmt und wiederholentlich erklrt: seine Zeit sey jetzt durch andere Arbeiten zu sehr in Anspruch genommen, und er knne zu dieser Verpflichtung gegenwrtig nicht mehr zurckkehren! Erst darauf habe ich mich entschlossen, wirklich zu beginnen; doch hab ich mirs keinen Augenblick whrend eines halben Jahres verhehlt, da es mir an gar vielem dazu gebricht; da mein langjhriges Verhltni zu Tieck, mag es immer ein vertrauliches, mag ich in seinem Hause heimisch gewesen sein, doch kaum Ersatz gewhrt fr mancherlei sonstige mir fehlende Kenntnisse wie Eigenschaften; da ichs, mit einem Worte, beim besten Willen vielleicht Wenigen zu Danke[S. ix] machen werde; hab aber dennoch die Arbeit auf mich geladen, weil schwerlich ein Anderer da war, der sie williger bernommen, der sie besser gemacht htte; weil ich es fr Schuldigkeit halte, einer guten Sache ohne Eitelkeit zu dienen. ......Buy Now (To Read More)

Product details

Ebook Number: 49083
Author: Tieck, Ludwig
Release Date: May 30, 2015
Format: eBook
Language: German

Contributors

Editor: Holtei, Karl von, 1798-1880