Die altindische Säule: Ein Beitrag zur Säulenkunde

Die altindische Säule: Ein Beitrag zur Säulenkunde

Schon beim Vorentwurfe dieser Abhandlung, welche erst nach mehrfachem Umarbeiten die vorliegende Gestalt annahm, entschlo ich mich, den ersten Abschnitt des indischen Sulenbaues als indisches Altertum bis ins 8.Jahrhundert n.C. auszudehnen. Einmal fhrt eine untrennbare Entwicklungsreihe bis zu dieser Zeit, und zum anderen weist alsdann die Architekturgeschichte Indiens eine 300jhrige Lcke vor, nach welcher unvermittelt die wesentlich verschiedene Formensprache des Mittelalters einsetzt. Das Anschauungsmaterial, dessen Fundsttten in der bersichtskarte durch volle Punkte gekennzeichnet sind, habe ich einer selbstndigen Bearbeitung unterzogen, wenn sich eine Quelle fr hier gegebene Zwecke nicht ausreichend zeigte. So ist eine betrchtliche Anzahl von Quellenangaben im Illustrationsverzeichnisse gewissermaen nur als Hauptanhaltspunkte meiner Darstellung aufzufassen, welche noch andere Werke zu ergnzendem Aufschlusse heranzog. Auf dem Studium des Alten, auf der bauschaffenden berlieferung als Grundlage kann allein eine Moderne im besten Sinne des Wortes erstehen. Wie aber schaute es allgemein bis vor wenigen Jahren noch mit diesem Quellenstudium in Wirklichkeit aus! Es fhlte und schuf der Architekt nach klassischem und mittelalterlichem Muster, ganz abgesehen dabei, mit wieviel eigenem Verdienst. Diese Vorbilder galten ihm als hchste Instanz, als die festen Wertungen aller vergleichenden Kritik. Unwrdig und berwunden aber mute solch landlufig beschrnkte Tradition unserer neuen Richtung erscheinen, vielmehr verlangt dieser kraftvoll einsetzende Pulsschlag nach ununterbrochener, sich ausgleichend ergnzender Sfteaufnahme aus dem gesamten historischen Formenvorrat des Bauschaffens. So galt es denn seit dem Auftreten der befreienden Strmung, stetig Umschau zu halten nach frischer Anregung, nach ergiebigen Fundsttten eigenartiger Formenharmonie. Die kstlichsten Schtze bietet altvaterlndische Bauweise. Doch so recht das Kind seiner Zeit, die unter dem Zeichen des Verkehrs die entferntesten Gebiete der Forschung erschliet, schweift der Geist der Moderne auch weit ber die Grenzen der Heimat, die Sprachen fremder Kunst intensiv zu erfassen und originell zu verwerten. Muten nicht beispielsweise manche neuzeitliche Werke in ihrer zuweilen gar bertriebenen Wucht an wie Schpfungen aus gypten etwa oder dem Zweistromlande? Und doch ist eine der reichsten Fundgruben fr ein lebenzeugendes Studium vergangener Architektur heute knstlerisch noch kaum erst entdeckt, noch vllig unausgebeutet die indische Formenwelt. ......Buy Now (To Read More)

Product details

Ebook Number: 56136
Author: Sohrmann, Hans
Release Date: Dec 6, 2017
Format: eBook
Language: German