Wallensteins Lager

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Wallensteins LagerSchreibweise und Interpunktion des Originaltextes wurden bernommen; lediglich offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert. nderungen sind im Text...
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SKU: gb-6518-ebook
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Author: Schiller, Friedrich,1759-1805
Format: eBook
Language: German
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Author: Schiller, Friedrich,1759-1805
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Schreibweise und Interpunktion des Originaltextes wurden bernommen; lediglich offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert. nderungen sind im Text gekennzeichnet, der Originaltext erscheint beim berfahren mit der Maus. Eine Liste der vorgenommenen nderungen findet sich am Ende des Textes. Lnger noch als am Don Carlos arbeitete Schiller am Wallenstein. Mitten in der Ausarbeitung seiner Geschichte des Dreiigjhrigen Krieges fr den Damenkalender, schon im Mai 1792, regte sich die Lust, diesen Stoff dramatisch zu behandeln. Doch erst im Mrz des Jahres 1794 begann er, damals mit seiner Familie in Stuttgart lebend, einen Plan auszuarbeiten, der jedoch nach seiner Rckkehr nach Jena liegen blieb und nach Verlauf von vollen zwei Jahren noch nicht zur Ausfhrung gediehen war. Am 22. Oktober 1796 begann er die Arbeit mit Eifer und widmete ihr bis zum 17. Mrz 1799, die Unterbrechungen abgerechnet, volle zwanzig Monate. Der Stoff war beraus sprde und hatte beinahe alles, was ihn von dramatischer und tragischer Behandlung ausschlieen sollte, da es im Grunde eine Staatsaktion war, die in Rcksicht auf den poetischen Gebrauch alle jene Unarten besa, die eine politische Handlung nur haben konnte: ein unsichtbares abstraktes Objekt, kleine und viele Mittel, zerstreute Handlungen, einen furchtsamen Schritt, eine fr den Vorteil des Poeten viel zu kalte trockene Zweckmigkeit, ohne doch diese zur Vollendung und dadurch zu einer poetischen Gre zu treiben; denn am Ende milang der Entwurf Wallensteins nur durch Ungeschicklichkeit. Die Basis, auf die Wallenstein seine Unternehmungen grndete, war die Armee, mithin fr den Dichter eine unendliche Flche, die er nicht vor das Auge und nur mit Aufwand groer Kraft vor die Phantasie bringen konnte; er konnte also das Objekt, auf dem Wallenstein ruhte, nicht zeigen und ebensowenig das, wodurch er fiel: die Stimmung der Armee, den Hof, den Kaiser. Auch die Leidenschaften selbst, durch die er bewegt wurde, Rachsucht und Ehrbegierde, waren von der kltesten Gattung. Sein Charakter endlich war niemals edel und durfte es nie sein, und durchaus konnte er nur furchtbar, nie eigentlich gro erscheinen; um ihn nicht zu erdrcken, durfte ihm nichts Groes gegenber gestellt werden; dadurch wurde der Dichter notwendig niedergehalten, dem somit fast alles abgeschnitten erschien, wodurch er dem Stoffe nach seiner gewohnten Art htte beikommen knnen; von dem Inhalte hatte er fast nichts zu erwarten. Alles mute durch eine glckliche Form bewerkstelligt werden, und nur durch eine kunstreiche Fhrung der Handlung war der Stoff zu einer schnen Tragdie zu erheben. Aber gerade ein solcher Stoff mute es, wie Schiller selbst am lebhaftesten erkannte, sein, an dem er sein neues dramatisches Leben erffnen und neue Haltung gewinnen konnte. Auch behandelte er sein Geschft nun ganz anders, als er ehemals gepflegt hatte; es gelang ihm ganz gut, seinen Stoff auer sich zu halten und nur den Gegenstand zu geben; er hatte nie eine solche Klte fr diesen mit einer solchen Wrme fr die Arbeit in sich vereinigt. Den Hauptcharakter sowohl als die meisten Nebencharaktere behandelte er mit der reinen Liebe des Knstlers, und nur an Max und Thekla, die nchsten nach Wallenstein, fhlte er sich durch eigene Zuneigung gefesselt. Aber die Ausarbeitung der ihnen gewidmeten Szenen sparte er sich auf, bis er der brigen Staatsaktion, von der sie sich ihrer frei menschlichen Natur nach vllig trennten, ja dem geschftigen Wesen derselben dem Geiste nach entgegengesetzt erschienen, die ihm mgliche feste Gestalt gegeben. Was er dann am meisten zu frchten hatte, war, da das berwiegende menschliche Interesse dieser groen Episode an der schon feststehenden ausgefhrten Handlung leicht etwas verrcken mchte, da, wie er meinte, ihrer Natur nach ihr die Herrschaft gebhre, und je mehr ihm die Ausfhrung derselben gelingen sollte, die brige Handlung dabei desto mehr ins Gedrnge zu kommen Gefahr lief. Denn es war ihm weit schwerer, ein Interesse fr das Gefhl als fr den Verstand aufzugeben. Er suchte nun sich aller Motive, die im ganzen Umkreise seines Stcks fr diese Episode und in ihr selbst lagen, zu bemchtigen und so, wenn auch langsam, die rechte Stimmung in sich reifen zu lassen. Aus dieser Art der Arbeit, zwei grundverschiedene Richtungen, die Politik und die Liebe, in getrennten Charakteren zu verschiedenen Zeitpunkten zu behandeln und diese sich fast feindlichen Bestandteile zu einem einzigen Ganzen zu vereinigen, erklrt es sich, wie weder die eine noch die andere zur entschiedenen Herrschaft gelangen konnte und beide sich gegenseitig mehr zu verdrngen und auszuschlieen, als mit vereinter Kraft eine reine Gesamtwirkung in der Seele des Beschauers hervorzubringen fhig erscheinen. Denen, die von der strengen Realistik der Staatsaktion, wie sie der Dichter nennt, verstandesmig befriedigt sind, wird die Gefhlswelt der groen Episode allzu idealistisch-krperlos erscheinen, denen, deren Herz, von der lyrischen Gewalt der Darstellung bezwungen, fr Max und Thekla schlgt, wird das lebenswahre Abbild der Geschichte allenfalls trocken und nchtern vorkommen, und nur wenigen Lesern und Hrern mochte der Einklang beider Welten, wie er in der Seele des Dichters sich gestaltet hatte, wahrnehmbar werden, der Proze seiner Entwickelung, wo die bisherige lyrische Subjektivitt von der objektiven Welt gleichsam aufgesogen wurde. Von hier an war Schiller entschieden, nur historische Stoffe zu whlen; frei erfundene, die ihn veranlassen muten, das Ideale zu realisieren, also seine Ideen zur Hauptsache zu machen, um die reale Welt darnach zu gestalten, erkannte er als eine Klippe seiner Kunst, whrend die Behandlung historisch gegebener Stoffe, bei der das Realistische zu idealisieren war, ihm gebot, eine gegebene bestimmte und beschrnkte Materie zu beleben, zu erwrmen und gleichsam aufquellen zu machen, wobei die objektive Bestimmtheit eines solchen Stoffes zugleich seine Phantasie zgelte und seiner Willkr Widerstand leistete. Schiller hatte jedoch whrend der Schpfung des Wallenstein noch eine andre zwar formelle, aber fr den Dichter ungemein bedeutungsvolle Erkenntnis gewonnen. In kaum begreiflicher Weise hatte W. von Humboldt den Rat gegeben, den Wallenstein in Prosa zu schreiben, und Schiller, dem es hinsichtlich der Arbeit wenig Unterschied machte, ob er in Jamben oder Prosa schrieb, whlte, obwohl er einsah, da der Vers mehr poetische Wrde verleihen msse, anfnglich der grern Ungezwungenheit wegen und um das Stck fr die theatralische Vorstellung bequemer zu machen, die letztere. Alles, was bis in die Mitte des Jahres 1797 ausgearbeitet war, hatte er in Prosa geschrieben, und als er sich im November 1797 dennoch fr den Vers entschied und alles bis dahin Geschaffene umarbeiten mute, begriff er kaum, wie er es je habe anders wollen knnen, da es unmglich sei, ein Gedicht in Prosa zu schreiben. Von nun an, seitdem er seine prosaische Sprache in eine poetische-rhythmische verwandelte, befand er sich unter einer ganz andern Gerichtsbarkeit als vorher; selbst viele Motive, die in der prosaischen Ausfhrung recht gut am Platz zu stehen schienen, konnte er jetzt nicht mehr gebrauchen; sie waren blo fr den gewhnlichen Hausverstand, dessen Organ die Prosa ist; aber der Vers forderte schlechterdings Beziehungen auf die Einbildungskraft, und so mute der Dichter auch in mehreren seiner Motive poetischer werden, da das Platte nirgends so ins Licht kommt, als wenn es in gebundener Schreibart ausgesprochen wird. Der Rhythmus leistete, wie er erkannte, bei einer dramatischen Produktion auch noch das Groe und Bedeutende, da er, indem er alle Charaktere und alle Situationen nach einem Gesetz behandelte und sie, trotz ihres inneren Unterschiedes, nach einer Form ausfhrte, dadurch den Dichter und seinen Leser ntigte, von allem noch so Charakteristisch-Verschiedenen etwas Allgemeines, Rein-Menschliches zu verlangen. Bei der Bearbeitung in Versen stellte sich indessen wiederum eine neue Gefahr heraus, die des bermigen Anschwellens, da die Jamben, obgleich sie den Ausdruck verkrzten, eine poetische Gemtlichkeit unterhielten, die ins Breite trieb. So kam es, da die Arbeit, die beim Beginn im strengen Sinne fr die theatralische Vorstellung bestimmt war, beim Abschlu ber die Grenzen hinausgewachsen erschien und zum Zwecke der Auffhrung in Teile zerlegt werden mute, wobei sich wiederum mannigfache nachtrgliche, wenn auch nicht tiefgreifende Umnderungen als ntig ergaben. Goethe, der sich bis dahin durch Wohlwollen und Teilnahme frderlich erwiesen, aber durchaus, was frher wohl behauptet ist, einen mitarbeitenden oder sich auf einzelnes erstreckenden Anteil am Wallenstein nicht genommen hatte, wnschte fr die Erffnung des neuen Theatersaales den ersten Akt, den damals das Lager bildete, als eine selbstndige Arbeit aufgefhrt zu sehen und gab, als Schiller bereitwillig darauf einging, nun ein Soldatenlied, dem Schiller noch ein paar Strophen einfgte, dazu her, so wie er auch durch Mitteilung eines Buches von Abraham a Santa Clara Veranlassung bot, da Schiller die Kapuzinerpredigt hinzudichtete. Mit einem rasch entworfenen Prolog, der jetzt die dramatische Dichtung erffnet, wurden die Wallensteiner, wie das Lager damals hie, am 12. Oktober 1798 zuerst gegeben. ber die Bedeutung des Vorspiels fr das Ganze der Dichtung und ber diese selbst sind in den vorstehenden Mitteilungen und in dem Prologe ausreichende Fingerzeige enthalten, die deshalb hier keiner weiteren Ausdeutung und Erklrung bedrfen. Nach Abscheidung des Vorspiels, reifer berlegung und vielen Konferenzen mit Goethe wurde die brige Dichtung nun in zwei Stcke getrennt, von denen das erste, die Piccolomini, deren Verhltnis fr und gegen Wallenstein es behandelt, die Exposition der Handlung in ihrer ganzen Breite enthlt und gerade da endigt, wo der Knoten geknpft ist. Dieser Teil wurde zuerst am 30. Januar 1799, zum Geburtstage der Herzogin Luise, in Weimar vorgestellt. Das andre Stck, Wallensteins Tod, die eigentliche Tragdie, erschien, nachdem die Piccolomini am 17. April wiederholt waren, am 20. April 1799 zuerst auf der weimarischen Bhne und am 17. Mai auf der Berliner. Im Juni des folgenden Jahres erschien Wallenstein bei Cotta im Druck, und die 3500 Exemplare der Auflage waren im September bereits vergriffen. ......Buy Now (To Read More)

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Ebook Number: 6518
Author: Schiller, Friedrich
Release Date: Sep 1, 2004
Format: eBook
Language: German

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