Die Deportirten

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Die Deportirten Da ich vielleicht Euch vielen Kummer gemacht habe, wie ich hoffe, hoffe ich nun, da...
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Author: Schefer, Leopold,1784-1862
Format: eBook
Language: German
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Author: Schefer, Leopold,1784-1862
Format: eBook
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Die Deportirten

Da ich vielleicht Euch vielen Kummer gemacht habe, wie ich hoffe, hoffe ich nun, da die Sache so gar einen glorreichen Ausgang genommen, Euch gewi viele Freude zu machen! Man kann Abends noch vor Schlafengehn auf dem Stiefelknechte das Bein brechen; und Ich bin um die Welt gereiset, und mir hat kein Zahn wehgethan, kein Haar ist mit gekrmmt worden! Die guten Menschen die, welche alle da rund umherwohnen, lieben, leben und sterben, Gott segne sie! Ich habe nur lauter gute Menschen gefunden! Nicht einmal eine Nachtmtze hab ich verloren ich hatte leider meine beste und einzige zu Hause gelassen nur meine schwarzseidenen Strmpfe hat mir eine Art von geistlichen Herren gestohlen. Ach nein, nein, nicht gestohlen! ich habe sie ihm im Herzen viel zwanzigmal geschenkt, als ich sie an meiner Wiederherstellung des Zwickels erkannte; der arme Mann bedurfte ihrer zu seiner Amtskleidung, und sie mgen ihm seine magern Beine, die ihm der Herr strken wolle, warm halten, wo er geht und steht. Ich bin so freudenvoll, da ich es Euch gar nicht sagen kann! Ich habe ein Groes berstanden. Wenn nur meine Mutter noch lebte, oder mein Vater, oder nur der Grovater! Gott segne ihn! Wie wrde es ihm die Seele laben, wenn er meine Geschichte unter seinen Sixpence-Bchlein mit im Lande umher tragen knnte! Gewinn wrde er freilich wenig davon haben, er schenkte gewi mir zur Liebe alle Exemplare weg und sagte: leset nur Leute! das hat mein Sohn gethan! Er war einmal so; wie manchem armen Kinde hat er ein schnes Lied, ein Paar Ohrringe geschenkt, die es ansah, die Hnde auf dem Rcken, mit sehnschtigen Augen, und sich bescheidendem Lcheln, wie uns armen Leuten eigen ist. Wenn ich nun auch von mir mit rede, sollte ich hier eigentlich das Imperfectum setzen: eigen war! Aber Gott erhalte mir die Bescheidenheit, sie steht einem Reichen viel schner, als einem Armen; denn das soll mir Niemand sagen, da dieselben Sachen immer dieselben sind. Es kommt gar viel darauf an, wer Etwas hat: ob der Jude die Perle im Schubsacke trgt, oder die Knigin in der Krone; ob Belisarius Bettelbrot it, oder ein geborner Bettler, wollt ich sagen: ein gebornes Bettlerkind, nein doch! und kurzweg: ein Bettlerkind oder Bettler. Ich mu mich nmlich jetzt meiner Wrde nach, an richtiges Schreiben, oder besser: richtiges Denken gewhnen, und die Reise hat mir wirklich die Gedanken aufgerumt. Freunde, wenn ich Euch sagen soll, ich habe viele Gedanken gar nicht mehr; ich habe Bilder, Wahrheiten dafr; ach, und nun thun mir oft wieder die vielen falschen, aber so schnen alten Einbildungen leid! Ich kann gar nicht mehr so sehnschtig in das Morgenroth schauen. Wenn die Schwalben kommen, wird mir die Brust wrmer, als wenn sie fortziehn. Wenn sie sonst auf dem groen Rasenplatze vor dem Schlosse meines Principals, oder nun mit Respect zu sagen: meines Schwiegervaters, zur Reise sich bten, schlich ich immer fort und dachte: Du bist ja nur ein Schulmeister, ein armer Lancasterschulmeister, der Gott danken mu, wenn er sich nur Zeit Lebens so fort plagen kann. Das war eigentlich wohl recht unchristlich, recht undankbar gedacht! Wenn Sir Horazio eine wilde reisende Gans, oder einen reisenden Gnserich mit der Kugel gleichsam aus der Luft zu unsern Fen herab gezaubert hatte mir konnt es ordentlich leid thun! Schon die armen Rothkehlchen, Drosseln, ja die rothkppigen Gimpel, welchen die Kinder um einige Penny die Reise so grausam unterbrochen, sie frhlich aus den Dohnen gelst, einen Faden durch die Schnabellcher gezogen, sie still nach den Htten der Menschen trugen. Ich habe auch nie etwas Reisendes gegessen, wenn ich auf dem Schlosse zur Tafel war: kaum einen Hring; eher trge Austern, eingewachsenes Wurzelwerk und hchstens auf und nieder gewehte Frchte nur nicht Orangen! ich sah sie nur immer gern an, labte mich an ihrem Dufte, und machte dabei die Augen zu. Lady Theano sagte: ich htte gar einmal dabei geweint. Jetzt kann ich ihr das schon vergeben! Ich glaube, mein Grovater, Gott soll ihn auch dafr segnen, hat mir die Reiselust als Kind auf seinen Knieen einerzhlt. Und mut ich den Kindern nicht die fernen Lnder beschreiben, nicht mit dem Zeigefinger reisen ber Meere, Berge und Welttheile? Das war wohl ein Schweres! Wie oft hielt ich inne, und seufzte recht innerlich, da mir manchmal ein Westenknopf aufplatzte; aber lange schweigen durft ich nicht, sonst htten die Kinder bald gedacht, ich wisse nicht weiter! Und so mut ich schon den Finger nachheben, der wie behext auf Rom stand, und wie Blei auf St. Helena lag! Und in den Drei Jahren meiner Amtsfhrung kam der Finger schon dreimal wieder auf denselben Fleck! und ich stand so jung und mit so gesunden Reisebeinen immer auf dem alten Flecke. Das war wohl ein Jammer! Wenn ich nun gar erst dachte: wie viele liebe Menschen reisen, aus Noth, wie unsere Herren; um Wein, wie unsere Offiziere; um Brot, wie Virtuosen, Sngerinnen und Komdianten; aus Hflichkeit, wie Gesandte, oder aus Zwang, wie Couriere und Fouriere; ja um den Tod, wie Soldaten, denen Allen das Reisen eine Plage und Klage ist; oder wie Kaufleute und Matrosen, die lieber ihr Geld, das sie erwerben werden, gleich auf der Stelle ausgezahlt nhmen am Ufer, ohne zu sehen, zu hren, zu bewundern, was sonst war, was heute ist, und lange nach uns sein wird, hier und da und berall, denn das heit wohl reisen wenn ich dagegen mit Ohren hrte, wie unntz andere Reisende ihr schnes Geld verzettelt, um blind und stumm und dumm zu bleiben wie Theekessel und Koffer o wie jammerte mich der edlen Guineen! der edlen Zeit! Ich konnte das Posthorn gar nicht mehr hren, es machte mich zornig und traurig; ich weinte unter der Bettdecke darber. Aber jetzt lach ich dazu. Der Herr hat dem armen Lambton geholfen, wunderbar freilich genug! Aber, er hat doch geholfen. Gloria in excelsis Deo! ......Buy Now (To Read More)

Product details

Ebook Number: 40985
Author: Schefer, Leopold
Release Date: Oct 8, 2012
Format: eBook
Language: German

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