Sämtliche Werke 11: Autobiographische Schriften

Sämtliche Werke 11: Autobiographische Schriften

Die frheste publizistische Ttigkeit Dostojewskis fllt in die Zeit nach seiner Rckkehr aus Sibirien im Herbst 1859. Im Jahre 1860 begann er mit den Vorarbeiten fr eine politisch-literarische Monatsschrift Die Zeit (Wremj), die er dann seit dem Januar 1861 in Gemeinschaft mit seinem lteren Bruder Michail herausgab, bis die Zeitschrift im Mai 1863 infolge eines Irrtums der Zensoren verboten wurde. Ihre Fortsetzung Die Epoche (Epocha erschien vom Mrz 1864 bis zum Frhjahr 1865) war finanziell, im Gegensatz zur Zeit, ein vollkommener Mierfolg und hinterlie Dostojewski nach ihrem Eingehn noch eine erhebliche Schuldenlast. Die rein publizistischen Artikel, die von Dostojewski aus diesen Jahren vorliegen fnf kritische Artikel aus dem Jahre 1861 und der Reisebericht Winteraufzeichnungen ber Sommereindrcke, den er nach seiner ersten Auslandsreise im Sommer 1862 schrieb und in der Zeit verffentlichte bezeugen deutlich die Aufnahme und Verarbeitung der Ideen seiner Mitarbeiter an der Zeit Apollon Grigorjeff und N. N. Strachoff: der Idee des Slawophilentums und der Hegelischen Idee vom Staat, sowie der ideellen Auffassung Alexander Herzens von Westeuropa. Diese erste publizistische Ttigkeit, die Dostojewski durch den tglichen Verkehr mit dem Naturwissenschaftler und Philosophen Strachoff und den literarischen Kreisen Petersburgs zwar einerseits die wichtigsten Anregungen eintrug ganz abgesehen von denjenigen, die er auf seinen zwei ersten Sommerreisen nach Europa empfing, die ihn 1862 nach Deutschland, Paris, London, Genf, Florenz, 1863 u. a. auch nach Rom fhrten , nahm andererseits seine Zeit doch so in Anspruch, da er in diesen Jahren bis zum Frhjahr 1865 an knstlerischen Arbeiten nur die Anekdote Eine dumme Geschichte, die Novelle Aus dem Dunkel der Grostadt und die kleine Satire Das Krokodil geschrieben hat. Nun folgte, nach einer dritten Reise nach Deutschland und Kopenhagen im Herbst 1865, eine Zeit der ueren Einsamkeit bei grter knstlerischer Produktivitt. Zunchst begann er (1865) seinen ersten groen Roman: Rodion Raskolnikoff, der 1866 erschien und dem schon zu Ende des Jahres der kleinere Roman Der Spieler folgte. Nach seiner zweiten Verheiratung er vermhlte sich am 15. Februar 1867 mit Anna Grigorjewna Ssnitkina reiste er am 14. April zum vierten Male ins Ausland. Diese vierte Reise dehnte sich infolge der erwhnten Schuldenlast, die abzutragen umso schwerer war, als er auer fr seinen Stiefsohn aus erster Ehe auch noch die Familie seines im Juni 1864 verstorbenen Bruders Michail zu untersttzen hatte, zu einem mehr als vierjhrigen Aufenthalte in der Fremde aus. Dostojewski und seine Frau reisten ber Baden-Baden, wo der Dichter des Spielers wiederum spielte und diesmal empfindlich verlor, nach Genf, von dort spter nach Mailand und Florenz, von wo sie im August 1869 ber Venedig, Wien und Prag nach Dresden bersiedelten. Im Juli 1871 kehrte Dostojewski trotz der noch unabgetragenen Schulden nach Petersburg zurck, da der Russe in ihm das Leben im Auslande nicht mehr ertrug. In diesen Jahren aber, die er mit seiner Frau in der Fremde ganz einsam, ohne Beziehung zu den russischen Emigranten, meist in grten Geldsorgen verbrachte, entstanden: 186768 der zweite groe Roman Der Idiot, 1869 der kleinere Roman Der ewige Gatte und 187072 Die Dmonen. Mithin hat Strachoff nicht so Unrecht, wenn er den Bankrott der Epoche, der Dostojewskis publizistischer Ttigkeit 1865 vorlufig ein Ende machte, ein Glck fr den Knstler Dostojewski nennt. ......Buy Now (To Read More)

Product details

Ebook Number: 66543
Author: Dostoyevsky, Fyodor
Release Date: Oct 15, 2021
Format: eBook
Language: German

Contributors

Editor: Moeller van den Bruck, Arthur, 1876-1925

Translator: Rahsin, E. K., 1886-1966