Schillers Flucht von Stuttgart und Aufenthalt in Mannheim von 1782-1785

Schillers Flucht von Stuttgart und Aufenthalt in Mannheim von 1782-1785

Das Buch, das wir, nachdem es zum ersten- und einzigen Male im Jahre 1836, drei Jahre nach dem Tode seines Verfassers, erschienen war, nun zum Schiller-Jubilumstag neu in die Welt senden, ist nicht mit Unrecht ein Kleinod unserer Literatur genannt worden. Nicht als ob es schriftstellerische Vorzge aufweisen knnte. Sein Wert liegt vielmehr einmal in den berichteten Tatsachen, die fr die Kenntnis von Schillers Entwicklung von auerordentlichem Werte sind und die uns unbekannt geblieben sein wrden, wenn nicht Streicher sie uns erzhlt htte, sodann aber in dem Geist und Sinn, der aus dem Buche spricht. Da die Vorbereitungen zur Flucht aus Stuttgart und ihre Ausfhrung selbst sehr geheim gehalten werden muten und da das, was auerhalb des Weichbildes von Mannheim mit Schiller geschah, nur Streicher zum Zeugen hatte, so knnen wir in der Tat den Wert dieser Aufzeichnungen nicht genug schtzen; aber auch, da dieser Zeuge gerade Streicher war, ist von der grten Bedeutung. Denn wir haben in diesem Manne, der ja, wie der Leser aus dem Buche selbst erkennen wird, mit einer Art Vergtterung an Schiller hing, einen Berichterstatter, der alle diese aufregenden und abenteuerlichen Erlebnisse mit der grten Einfachheit, ohne subjektive Frbung und mit einem treuen geschichtlichen Sinne uns erzhlt. Freilich ist das Buch selber erst geschrieben worden, als Streicher bereits im Greisenalter stand; aber die Ereignisse der Jugend standen ihm, soweit er sie selbst miterlebt hatte, als die denkwrdigsten seines ganzen Lebens vor der Seele, und spter erschienene Briefe bezeugen uns, da Streicher in der gewissenhaftesten Weise berall da, wo entweder sein Gedchtnis ihn nicht mehr sicher beriet oder wo er von Dingen[4] zu erzhlen hatte, die er selbst nicht mit angesehen (wie zum Beispiel in dem Berichte ber die letzte Begegnung Schillers mit seiner Schwester und seiner Mutter), durch briefliche Erkundigung die Lcke zu ergnzen oder falsche Gerchte zu berichtigen suchte. Einen solchen Brief teilen Speidel und Wittmann in ihrem vorzglichen Buche Bilder aus der Schillerzeit, S. 26, mit. So kann man sagen, da die Partien des Streicherschen Buches, die sich mit der Flucht und den auf die Flucht folgenden Ereignissen beschftigen, durchaus zuverlssig sind und nur in ganz unwesentlichen Einzelheiten, in den Angaben einiger Monatsdaten und hnlichen Kleinigkeiten, von der spteren Schiller-Forschung berichtigt worden sind. ......Buy Now (To Read More)

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Ebook Number: 50234
Author: Streicher, Andreas
Release Date: Oct 16, 2015
Format: eBook
Language: German