Shakespeare (Volume 2 of 2)

Shakespeare (Volume 2 of 2) - Dargestellt im Vorträgen

Der vorliegende Text wurde anhand der 1922 erschienenen Buchausgabe so weit wie mglich originalgetreu wiedergegeben. Zeichensetzung und offensichtliche typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert bzw. ergnzt. Einige altertmliche Wortformen wurden vom Autor offenbar in illustrativer Absicht eingefgt; diese Begriffe wurden nicht verndert. Unterschiedliche Schreibweisen wurden nicht vereinheitlicht. Wie bei den meisten Frakturschriften blich, kann auch im Original zwischen den Grobuchstaben I und J nicht unterschieden werden. Die Zuordnung erfolgte in einigen Fllen gezwungenermaen rein willkrlich; obwohl beispielsweise die Schreibweisen Iago und Jago, sowie Iachimo und Jachimo gleichermaen bekannt sind, wurden in diesem Text die Formen Jago bzw. Jachimo verwendet. Die Originalausgabe enthlt am Ende des vorliegenden zweiten Teiles ein Inhaltsverzeichnis fr beide Bnde, welches in der elektronischen Fassung der bersichtlichkeit halber vom Bearbeiter an den Beginn des Textes gestellt wurde. Die Links zu den entprechenden Seiten sind nur innerhalb des vorliegenden zweiten Bandes aktiv. Von dem Augenblick an, wo ein Registrator sich auf den Himmelsthron setzt und mich als gebietender Gott zwingt, Shakespeares Stcke ordentlich auf die gehrigen Rubriken zu verteilen, werde ich Troilus und Cressida zu den ganz groen Tragdien, Ma fr Ma aber unbedenklich als grte zu Shakespeares Komdien stellen. Eine Komdie grter Art ist dieses Stck gerade darum, weil es seinem Stoff nach durchaus tragisch ist; die Komik liegt nicht im entferntesten in den Geschehnissen, die zur Hhe der Handlung emporgefhrt werden, nicht einmal eigentlich in der Art, wie der Dichter die Welt, in der diese Dinge geschehen, ansieht: die grte Schrfe des Blicks und Bitterkeit der Stimmung ist mit unsglich liebender Innigkeit und verzeihender Milde verbunden, so da ein Umfang der Empfindung von einer Weite und Hhe entsteht, die man Heiterkeit oder Humor nur nennen kann, wenn man jeglichen Beigeschmack von Vergnglichkeit oder idyllisch kauziger Beschrnktheit aus diesen Begriffen entfernt; die Komik liegt vor allem in der gleich von Anfang an vorbereiteten Wendung, die die Handlung auf ihrem Hhepunkt nimmt: ein geheimer Lenker, ein deus nicht ex machina, sondern ex anima ist da, der mit einer liebenswrdigen Grazie ohnegleichen wilde Wallungen besnftigt, schroffe Gegenstze ausgleicht und den pochenden Schmerz der Leidenschaften in sinnvollen Scherz und ernstes Spiel verwandelt. Wie wenn ein ironischer Gott die Menschen erschaffen htte und nun als Zuschauer sie frei gewhren liee, bis ihre Leidenschaften und Widersprche zu solchen Verwicklungen und Konflikten gefhrt htten, da sie ohne sein Eingreifen verderben mten, und dann kme er und lenkte sie mit sanfter Bestimmtheit, wohin er sie haben will, so erschafft der Herzog dieser Komdie einen Frsten an seiner Statt mit dem Vorbehalt, ihm eine Weile zuzusehen, zur rechten Zeit aber einzuschreiten. Die Ironie weckt die Tragik und gestattet[S. 2] ihr ihre verzerrte Bahn, bis es der Pein und des Frevels genug und schon fast zu viel ist und die Ironie wieder die Herrschaft antritt. ......Buy Now (To Read More)

Product details

Ebook Number: 52013
Author: Landauer, Gustav
Release Date: May 6, 2016
Format: eBook
Language: German

Contributors

Editor: Buber, Martin, 1878-1965