Das Geheimnis der Gioconda: Das Tagebuch des Diebes

Das Geheimnis der Gioconda: Das Tagebuch des Diebes Die Papiere, die hier verffentlicht werden, sind auf eine...
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Author: Schwitzky, Ernst Bernhard Joseph Theodor,1885?-
Format: eBook
Language: German
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Author: Schwitzky, Ernst Bernhard Joseph Theodor,1885?-
Format: eBook
Language: German

Das Geheimnis der Gioconda: Das Tagebuch des Diebes

Die Papiere, die hier verffentlicht werden, sind auf eine so eigentmliche Weise in meinen Besitz gelangt, da ich mich veranlat sehe, darber Rechenschaft abzulegen. Ich lernte zu Anfang des vergangenen Sommers, also etwa dreiviertel Jahre nach dem Verschwinden der Gioconda aus dem Louvre, in einem Kopenhagener Hotel einen Herrn kennen, der sich mir unter dem japanisch klingenden Namen DACO-NOGI vorstellte. Dieser Herr, den ich, wie die Dinge nun einmal liegen, fr den Autor des hier verffentlichten Tagebuchs halten mu, besa, ohne von mir irgendwie dazu aufgefordert worden zu sein, die groe Liebenswrdigkeit, whrend meines Aufenthalts in Kopenhagen mein Fremdenfhrer zu sein und sich meiner in jeder erdenklichen Weise anzunehmen. Er schien ein ganz besonderes Vergngen daran zu finden, mir die mannigfaltigen Schnheiten Kopenhagens, das er auerordentlich liebte, zu zeigen und wenn ich in der kurzen Zeit von etwa zehn Tagen, so ziemlich alles gesehen habe, was Kopenhagen Sehenswertes besitzt, so verdanke ich das lediglich meinem Fhrer und seiner oft erstaunlichen Ortskenntnis. Er war selbst kein Dne, sondern nach der Klangfarbe seiner Sprache zu urteilen ein Deutscher, aus den rhein-mainischen Gegenden. Aus den Gesprchen ging hervor, da er seit Jahren auf Reisen war, China, Japan, die Vereinigten Staaten, Sdamerika, Indien genau kannte und sich sowohl in den Kstenlndern, wie im Innern Afrikas lngere Zeit aufgehalten hatte. Niemals jedoch konnte ich erfahren, zu welchem Zweck diese Reisen unternommen worden waren, und obgleich Herr DACO-NOGI so gar nicht das Aussehen eines Globetrotters hatte, sah ich mich zuletzt doch gezwungen, anzunehmen, da er lediglich zu seinem Vergngen gereist war. brigens sprach er auerordentlich selten von sich. Dagegen fiel es mir bald auf, wie intensiv ihn das Leben anderer beschftigte, gleichviel, ob es das eines Kohlentrgers war, von dem wir im Vorbergehen zwei oder drei Worte aufgefangen hatten, oder das eines Ministers, dessen Rede uns durch die Zeitungen bekannt wurde. Es wird von Balzac erzhlt, da er oft in der Lebhaftigkeit seiner Phantasie von den Gestalten seiner Einbildung wie von lebenden Personen sprach und seine Freunde dadurch in Erstaunen setzte, da er ihnen von den Schicksalen der Eugenie Graudet und des Vater Goriot erzhlte, als handle es sich um Menschen, die jeden Augenblick selbst eintreten und sprechen knnten. In hnlicher Weise berraschte mich oft Herr DACO-NOGI, wenn er pltzlich ohne jeden erkennbaren Anla aus dem Leben von Personen erzhlte, von denen er weder wute, was sie waren, noch wie sie hieen. Wie intensiv und auerordentlich diese Beschftigung mit dem Leben anderer war, davon berzeugte ich mich zuerst an mehreren Bemerkungen, die er im Verlauf des Gesprchs ber mich und meine Verhltnisse machte. Mehrere Male berraschte er mich nmlich durch die Kenntnis von Tatsachen aus meinem Leben, von denen ich bestimmt wute, da ich sie ihm nicht mitgeteilt hatte. Das erstemal als er pltzlich von meiner Schwester sprach, konnte ich noch glauben, es sei Zufall und ich ma der Sache weiter keine Wichtigkeit bei. Aber noch am selben Tage gab er mir ganz unvermutet einen Rat, der die Kenntnis hchst komplizierter persnlicher und finanzieller Verhltnisse voraussetzte, deren Intimitt mich vor dem Eigenverdacht bewahrte, vielleicht davon gesprochen zu haben. Zuerst stand ich vor einem Rtsel, das ich mir nicht im geringsten zu erklren vermochte und ich betrachtete meinen neuen Bekannten mit einer Mischung von Mitrauen und leiser Furcht. Dann aber erhielt ich durch einige Beispiele, die das Leben anderer Personen betrafen, den seltsamen Beweis, da dieser Mensch in einer geradezu ans Wunderbare grenzenden Art, die Fhigkeit besa, aus den unbestimmtesten Redewendungen und den scheinbar unpersnlichsten Gesprchen auf Tatsachen und Geschehnisse zurckzuschlieen, die einem Menschen mit gewhnlichem Beobachtungsvermgen, schlechthin verborgen bleiben mssen. Mit dieser ungewhnlichen Fhigkeit erinnerte er mich an die sonderbare Gestalt des Herrn Dupin in den Poeschen Novellen, denn Herr DACO-NOGI besa in Wirklichkeit das ans Fabelhafte grenzende Assoziationsvermgen jener erdichteten Gestalt. Nur eine ungeheure Beweglichkeit der Phantasie, die selbst die geringfgigsten Sinneseindrcke verarbeitete, kann es ihm ermglicht haben, zu so verblffenden Feststellungen zu kommen, wie sie ihm in meiner Gegenwart gelangen. brigens arbeitete dieses fast bernatrlich zu nennende Assoziationsvermgen, wie die meisten ganz groen und bernormalen Fhigkeiten im Menschen, beinahe ganz unbewut in ihm und er war sich in den allermeisten Fllen auch gar nicht klar darber, irgend etwas erraten zu haben, was zu erraten andern Menschen schlechthin unmglich gewesen wre. Nach und nach nahm ich brigens wahr, da es keineswegs eine einfache, bermig ausgebildete Assoziationsgabe war, die meinem Bekannten so seltsame Ergebnisse lieferte. Wie sollte es auch durch einfache Assoziationen mglich sein, Stimmungen, Gefhle und halbbewute Empfindungen von Menschen zu erraten, von denen er, wie gesagt, oft nicht mehr als drei Worte gehrt und die er nur ein einziges Mal gesehen hatte. Es schien mir vielmehr eine Art knstlerischen Vermgens zu sein, das er besa und vielleicht gibt das Wort Einfhlung den allgemeinsten Begriff von dem, was ich sagen will. Er vermochte sich auch durch den aller geringfgigsten Anla etwa so in einen Menschen einzufhlen, wie es der Betrachter oder Zuschauer eines Kunstwerkes tut, der damit die Absichten und die Mittel des Knstlers errt. Und zwar war die Art der Einfhlung in ein fremdes Leben so stark, da sie ihn nicht nur vollkommen beherrschte, sondern ihn auch vollkommen vernderte. Oft, whrend er sprach, wechselte er seine ganze Haltung und seinen Gesichtsausdruck. Wie ein anderer Mensch wohl seine Rede durch Gebrden mit den Hnden oder bei lebhafteren Temperamenten auch durch ein bewegliches Mienenspiel zu veranschaulichen sucht, so zwang bei ihm der Gedanke oder das Gefhl, das er ausdrcken wollte, den ganzen Krper in Dienst und vernderte alles an ihm. Nichts aber stand sozusagen willenloser unter dieser Kraft der Einfhlung, wie seine Stimme. Sie war gleichsam diejenige Saite, die die Schwankungen seiner Empfindung am vollendetsten und differenziertesten wiedergab. Sie war nicht nur von einer schier unglaublichen Modulationsfhigkeit, die die leisesten, zartesten und hrtesten Tne anklingen lie, nein, sie vermochte geradezu ihren ganzen Charakter zu verndern und oft, wenn ich, die Wirkung dieser Stimme auf mich zu erproben, die Augen schlo, htte ich meinen knnen, pltzlich mit einem ganz anderen, fremden Menschen zu reden. ......Buy Now (To Read More)

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Ebook Number: 43733
Author: Schwitzky, Ernst Bernhard Joseph Theodor
Release Date: Sep 15, 2013
Format: eBook
Language: German

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