Die Umsegelung Afrikas durch phönizische Schiffer ums Jahr 600 v. Chr. Geb

Die Umsegelung Afrikas durch phönizische Schiffer ums Jahr 600 v. Chr. Geb.

Es giebt wenige Fragen in der Geschichte der Geographie, welche Gegenstand so lebhaft und so andauernd gefhrter Debatten gewesen sind, wie die nach der Wahrheit des herodoteischen Berichtes ber die Umsegelung Afrikas, unternommen durch phnizische Schiffer auf den Befehl des gyptischen Knigs Nechos II. ums Jahr 600 v. Chr.; ber zwei Jahrtausende sind gegenwrtig seit dem Beginn des Streites verflossen. Wenn es nicht leicht ist, zu einem abschliessenden Urtheile in dieser Sache zu gelangen, so liegt das einmal an der Krze der Notiz bei Herodot, in zweiter Linie trgt aber der Umstand die Schuld, dass die wenige Zeilen umfassende Nachricht die einzige Quelle ist, aus der wir schpfen knnen; alles, was das Alterthum und die sptere Zeit sonst von der khnen Fahrt zu erzhlen wissen, muss auf diesen Originalbericht zurckgefhrt werden. Fr den Forscher, der heutzutage der angedeuteten Frage nher tritt, wird die Schwierigkeit der Arbeit aber wesentlich erhht durch die Flle von Schriften, welche fr und wider die Glaubwrdigkeit dieser Erzhlung in dem langen Zeitraume von Herodots Tagen bis auf uns der Scharfsinn und die Gelehrsamkeit Berufener verffentlicht haben. Wer sich nicht in der leichtfertigen Weise, welche Vincent in seiner History of the commerce, navigation and discoveries of the Ancients in the Indian Ocean, Vol. II, p. 189 charakterisirt[1], an die Errterung der Frage macht, sondern unter sorgfltiger Erwgung aller Verhltnisse, die fr eine richtige Beurtheilung in Betracht kommen knnen, und unter Benutzung des Besten aus der umfangreichen Litteratur zu dieser Ueberlieferung, dem erwchst eine zwar sehr interessante, aber nicht minder mhevolle Arbeit. Ich habe es mir angelegen sein lassen, den Anforderungen, die man an einen gewissenhaften Forscher stellt, nach Mglichkeit gerecht zu werden, und hoffe, mich keiner der Errterungen, die zur Klarstellung der Sachlage dienen knnen, entzogen zu haben, auch darf ich mich der Hoffnung hingeben, dass von den zahlreichen Schriften ber das in Frage stehende Problem, sowie von den grsseren Werken, welche dasselbe im Vorbeigehen berhren, mir nichts Wichtiges unbekannt geblieben ist. Je mehr ich mich freilich in das Studium der Sache vertiefte, desto klarer wurde mir, wie Recht Bobrik hat, wenn er sagt (Geographie des Herodot, Einl., p. VI): Es liegt in der Natur der Sache, dass eine altgeographische Monographie nicht vollstndig und abgeschlossen sein kann. Einestheils steht niemand alles zu Gebote, dessen er bedarf, anderntheils, wenns auch der Fall sein sollte, reicht ein Menschenleben gar nicht zur Benutzung des vorhandenen Materials aus. Alle Alten, viele Byzantiner, die neueren Reisebeschreibungen und sonst noch ber den Gegenstand Erschienenes durchzulesen und durchzuarbeiten bersteigt bei weitem die Krfte des Einzelnen. Diese Worte bitte ich besonders Diejenigen zu beherzigen, welche vielleicht berufen sein sollten, die vorliegende Arbeit vor ihr kritisches Forum zu ziehen. ......Buy Now (To Read More)

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Ebook Number: 65093
Author: Müller, Willi
Release Date: Apr 17, 2021
Format: eBook
Language: German