J'accuse (Ich klage an): Zwei Jahre in französischer Gefangenschaft

J'accuse (Ich klage an): Zwei Jahre in französischer Gefangenschaft

Es war eine klgliche Rolle, die mir im Weltkriege 1914 zufiel, ich hatte mir alles so anders gedacht, als ich auf den ersten Kriegsruf hin von Malaga nach Barcelona fuhr, mich zu stellen. Zweimal machte ich die Fahrt, war inzwischen auch in Valencia, um dort einen Weg nach der schwerbedrohten Heimat zu suchen. Die Wrfel fielen ungleich. Whrend einige von uns mit gutem Glck nach Genua gelangten, wurden wir trotz der Zusicherung, die wir von der deutschen, franzsischen und spanischen Regierung erhielten, in Marseille gefangengenommen und zur Unttigkeit rettungslos verdammt. Wenn mir je ein Wort Goethes Trost gewesen, so war es in dieser trostlosen Zeit Fausts Mahnung an den Menschen: Er stehe fest und sehe hier sich um, dem Tchtigen ist diese Welt nicht stumm. Dieses weltumfassende Wort verkleinerte ich mir fr meine augenblickliche Lage so: Nicht jedem ist es vergnnt, in so gewaltiger Zeit da zu stehen, wo der Tod oder das E. K. winkt. Auch andere Posten verteilt das eherne Kriegsgesetz, und wen es auf minderwertigen gestellt, von dem fordert es gleiche Hingabe wie vom Vorposten. Fest soll er stehen und sich umsehen, dem Tchtigen weist auch geringe Stellung seine Aufgabe, und ein Zusammenarbeiten aller erfordert so ernste Zeit. So lernte ich mich bescheiden und gewhnte mich daran, dem Kasernenton franzsischer Korporale zu gehorchen und die hmische Behandlung unserer Vorgesetzten zu ertragen, unter der wir mehr litten, als unter schlechter Behausung und Ernhrung. Ich suchte[S. 4] meinen Anteil am Kriege zu gewinnen, so klein er sei, und es ist mir oft gelungen, nicht immer. ......Buy Now (To Read More)

Product details

Ebook Number: 52633
Author: Brausewetter, Max Georg
Release Date: Jul 23, 2016
Format: eBook
Language: German

Contributors

Editor: Brausewetter, Armgard